Frère Roger: Was wir nicht wussten

Impulsbeschreibung:

Beginn mit einem Kreuzzeichen

Lied:

Bendigo al Senor: http://www.taize.fr/spip.php?page=chant&song=247&lang=de

El alma que anda en amor: http://www.taize.fr/spip.php?page=chant&song=321&lang=de

Einleitung:

Evtl. kann man hier entsprechend des Rahmens etwas zur Idee des Impulses sagen:

aufeinander/ auf sich hören; es bietet sich vielleicht auch an, etwas zu Frère Roger oder der Tradition von Taizé zu sagen (Versöhnung, Stille, etc.).

(Das kann aber auch vor dem Beginn des Impulses geschehen. Ich habe für die Teilnehmenden oft den dann folgenden Text zum Mitlesen dabei (kann auch auf dem Liedzettel stehen).)

Text von Frère Roger: (vorlesen und nachklingen lassen – evtl. wiederholen)

Was wir nicht wussten … (aus einem Interview mit Frère Roger von Taizé: http://vimeo.com/13703992)

Was wünschen wir denen, die hierher kommen, am meisten? Wir möchten, dass jemand ihnen zuhört, dass jemand für sie da ist – ohne ihnen gute Ratschläge oder Anweisungen zu geben, nein! Wir möchten, dass ihnen jemand zuhört und sie in Liebe versteht, damit in ihnen, in uns und in jedem Menschen durchbricht, was wir nicht wussten.

Wir wussten nicht, dass wir beten. Wir wussten nicht, dass Christus in uns betet – selbst wenn unsere Lippen verschlossen sind. Wir wussten nicht, dass, obwohl wir oft streng zu uns selbst sind, Gott niemals Druck auf einen Menschen ausübt. Im ersten Johannesbrief lesen wir: „Wenn unser Herz uns auch verurteilt – Gott ist größer als unser Herz.“

Diese Wirklichkeit des Evangeliums ist eine große Entdeckung; ein gesprochenes Wort, das uns in der Schrift bis heute überliefert wurde. Man kann darüber staunen, dass diese Worte Christi bis zu uns gelangt sind: „Auch wenn dein Herz dich verurteilt, ist Gott größer als dein Herz.“ Und weiter: „Er weiß alles, er kennt alles.“

Vielleicht kann man während einer Woche in Taizé allmählich verstehen, dass Gott eine Gabe, ein Geschenk für jeden von uns bereithält: Frieden, inneren Frieden, den Frieden des Herzens.

Aufmerksamkeitsübungen mit der Klangschale:

Augen schließen (wenn die Leute erfahren sind, kann man hier auch darauf hinweisen, auf die eigene Atmung zu achten; es kann aber auch eine Überforderung sein – dann ist es besser, nur beim Hören zu bleiben) zuerst Umgebungsgeräusche wahrnehmen (Vögel, ein Bach, Wind, etc.), ein Geräusch auswählen, die Aufmerksamkeit nur einem Geräusch widmen

Klangschale anschlagen: möglichst lange auf den angeschlagenen Ton lauschen sich vom Ton in die innere Stille führen lassen, ins eigene Herz hören, einfach in der Stille bleiben

Knappe Einladung zum „Vater unser“: (Evtl. in der Art: zu Gott, der in der Tiefe unseres Herzens verborgen ist, beten wir … Vater unser …).

(Um die meditierenden Teilnehmenden nicht zu erschrecken, kann man einen kurzen Moment des Übergangs zum Gebet anleiten: „Die Übung ist jetzt vorbei, wir können langsam die Augen wieder öffnen, uns leicht strecken, den Raum wahrnehmen …“ Hier kann es geschehen, dass etwas Unruhe einkehrt – die Teilnehmenden einladen weiter still zu bleiben).

Lied: wie oben

Evtl. mit Segen / Kreuzzeichen enden.

Reflexion: Die Gruppe kann sich über die Übung austauschen:

Was habe ich gehört?

Fiel es mir leicht oder war es schwer aufmerksam zu bleiben?