Wo ist dein Gott jetzt?

Impulsbeschreibung:

(diesen Text gibt es auch auf Youtube)

Wo bist du?!

Kannst du mir nicht sagen wo du bist? Denn ehrlich gesagt manchmal sehe ich dich nicht. Ich wach schonmal am Morgen auf und bin mir nicht mal sicher ob und wenn ja was ich überhaupt noch glaub.

Wo bist du?!

Nenn mich Schwätzer oder Ketzer, aber ich frag mich oft in meinem Leben, ist es so dass Gebete wirklich was bewegen oder bleiben die Worte an der Zimmerdecke kleben wie Spinnenweben.

Wo bist du?!

Und während ich nachdenkend dasitz erreicht mich die Nachricht, dass ein Freund nicht mehr da ist. Panik als klar ist, das das real ist und wie soll ich akzeptieren das sowas dein Plan ist?

Sie sagen Unfall. Manche Schicksal, andere Fügung, einige Zufall. Und ich weiß nicht was ich sagen soll!

Wo bist du?

Ganz im Ernst lässt du dich blicken im Schmerz oder überlässt du uns einfach uns selbst?

„Wo bist du?“ hast du den ersten Menschen gefragt als dieser die Entscheidung traf nicht zu hören auf deinen Rat und Warnungen mit Füßen trat.

Und vielleicht hab ich kein Recht zu fragen. Auch kein Grund mich zu beklagen, aber wenn du mich fragst, darf ich dann auch dich fragen: „Wo bist du?“

Und warum gibst du auf warum nie ne Antwort. Ich fand dort wo sie mir eine Antwort versprachen nur Schubladen, vollgestopft mit Frasen und weiteren Fragen die allesamt die Sehnsucht und das Echo von „wo bist du“ in sich tragen.

Ich schalte den Fernseher an um abzuschalten und muss so denken. Wo bist du an geschlossenen Grenzen wo Menschen vor Kämpfen fliehen und in Wellen der Ablehnung ertrinken. Hochwasserpegel Höchststand weltweit durch Tsunamis unsrer Gleichgültigkeit.

Du sagst du bist der gute Hirt. Bist du dann da in Krisenherden und Kriegsgebieten. Wo bist du zwischen Granaten und Landmienen und in dem Land mit Mienen in denen Kinderhände unseren Luxus garantieren.

Wo bist du!

Und ich ertappe mich dabei zu fragen wie es die Psalmisten hinbekamen nach Ferselangem Klagen am Ende deinen Namen groß zu machen – zu dir aufzuschauen und was übrigbleit ist dann Vertrauen.

Irgendwie und ich frag mich wie.

Klar Glaube ist ein Überzeugt sein von etwas das man nicht sieht, aber manchmal wünsch ich mir umsomehr es wäre umgekehrt und ich könnt unbeschwert sehen und greifen was ich so nicht begreife.

Und ja mir geht es gut. Ich hab millionen Gründe dankbar zu sein, aber macht es das nicht umso schlimmer. Denn wenn das wirklich alles Segen und von dir gegeben ist tut mir leid warum ist der Segen dann so unfair verteilt.

Darf ich das überhaut sagen? Mir anmaßen dich anzuklagen?

Und hast du nicht gesagt wer dich sucht von dem lässt du dich finden?

Irgendwie komisch aber hast du nicht sogar gesagt du bist in mir drin?

Und vielleicht geht das auch wirklich zuweit, weil meine Anklageschrift bereits beim Unterzeichner meinen eigenen Namen schreit: Wo bist du?

Hast du nicht gesehen wo wir waren und wenn du doch kannst warum hast du nichts dagegen getan, beschämtes erkenn du könntest mich dasselbe fragen.

Hast du uns nicht erwählt. Gesagt ihr seid das Licht der Welt und wenn das stimmt wieso ist es hier dann nicht so hell?

Und ich beginne zu begreifen, dass meine anfänglichen Fragen Und Zweifel in Wahrheit die Antworten sind. Das jede Not die ich seh mich einläd ihr zu begegnen.

O was für ein tiefes Geheimnis das der Schöpfer des Universums in mir der so klein ist daheim ist.

Wo bist du?

Du lebst in mir und willst durch mich Menschen begegnen. Hoffnung säen damit sie Hoffnung sehen. Und das klingt so Verstand übersteigend extrem und trotzdem auch so wunderschön.

Lass mich mit deinen Augen sehen. Auch wenn das heißt ich seh oft nichts vor lauter Tränen. Sind wir nicht dein Leib. Deine Körperteile. Also lass uns doch deine Hände sein. Die helfen und die Wunden heilen. Füße die herbeieilen um Frieden zu verbreiten und Arme die sich weit öffnen um die willkommen heißen die wo sie daheim waren nicht bleiben können.

Lichter der Welt, Feuerzeuge, Taschenlampen und Flutlichter. Die Frage ist nicht wo ist er, sondern wo sind wir? Wo bist du?

Und seh ich zu oder lass ich zu das am Ende des Tages meine eigene Frage zu mir spricht. Vielleicht wie für mich in einem Gedicht vielleicht auch nicht.

Was am Ende bleibt ist die Frage: WO – DU – BIST